Die Geschichte vom Schützenverein

geschrieben von Hans-Dirk Coppeneur in Zusammenarbeit mit Heinz Kessel


Im Jahre 1891 beschlossen die Bogenschützen Rott, die damals nach Aussagen der
älteren Mitglieder schon 10 Jahre bestanden, sich einer moderneren Schießart,
dem Kleinkaliberschießen, zuzuwenden. Da das Schießen im weitesten Sinne mit
der Jagd verbunden war, nannten sie sich St. Hubertus Schützengesellschaft Rott
1891. Es wurden im Zuge dieser neuen Struktur neue Statuten erstellt und ein
Vorstand neu gewählt.

1. Vorsitzender wurde Wilhelm Willems. Schon bald stellte sich heraus, dass die
moderne Auffassung der Hubertus Schützen einen Führungswechsel zur Folge
haben musste. Man wählte bei der nächsten Generalversammlung den durchaus
aufgeschlossenen Schützenbruder Josef Tings zum neuen 1. Vorsitzenden. Er übte
dieses Amt von 1892 bis zu seinem Tode im Jahre 1938 aus. Man bedenke einmal,
dass dies 46 Jahre lang war. Der Schützenbruder Wilhelm Schmitt wurde
Schriftführer und Wilhelm Willems Kassierer. Auch sie waren lange im Amt.

Im Glanz der Kaiserzeit gehörte es dazu, dass die Schützen von gewählten
Offizieren geführt und befehligt wurden. Als Hauptmann wählte man den
Schützenbruder Paulus Hütten - Leutnant wurde Wilhelm Gartzen und als
Feldwebel fungierte Jakob Emonts.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914, zogen auch für die Sankt
Hubertus Schützengesellschaft dunkle Wolken auf. Viele der jungen Schützen
folgten dem Ruf zu den Waffen und zogen in den Krieg. Getreu dem Wahlspruch
für Glaube, Sitte und Heimat ausgezogen, verloren auf dem Feld der Ehre die
Schützen: Hubert Hütten, Quirin Braun, Richard Braun, Atanasias Roentgen und
Johann Gartzen ihr junges Leben. Ihre Namen mögen uns ewig mahnen!

Mühselig war die Arbeit nach dem Kriege. Durch die Kriegsfolgelasten und die
Anordnungen der damaligen Staatsformen, wurde mancher Idealismus gelähmt.
Auf Anordnung der NSDAP-Regierung wurden 1936, die der Kirche
angeschlossenen Vereine verboten und die Vereinsarbeit der St. Hubertus
Schützen 1938 eingestellt.1939 brach der II. Weltkrieg aus. Mit der Niederlage
1945 endete auch die Herrschaft des Hitler-Regimes. Dies bedeutete, dass die
Schützenbruderschaften wieder aufleben konnten.

Man schrieb das Jahr 1948 als die Schützenbrüder Josef Pons, Josef Peters, Peter
Tings, Paulus Hütten und Josef Braun als Initiatoren das Wiederaufleben der
Bruderschaft beschlossen. Sie sprachen die älteren und jüngeren Rotter Bürger an,
um wieder eine funktionsfähige Schützenbruderschaft zu haben. In kurzer Zeit
war die Mitgliederzahl schon beachtlich angewachsen. Die St. Hubertus
Schützenbruderschaft Rott 1891 nennt dann als Mitglieder: Josef Pons, Josef
Peters, Peter Tings, Paulus Hütten, Josef Braun, Johann Kreus, Johann Rombach,
Jakob Willms, Heinrich Willms, Paulus Willms, Caspar Rödig, Josef Hütten, Atta
Bortot, Willi Giego, Egidius Giego, Erich Peters, Heinz Kessel, Josef Keus, Mathias
Keus, Martin Klubert, Hermann Theissen, Johann Krutt, Alois Krutt, Johann
Jungblut, Hermann Gartzen, Willi Rombach und Edmund Krutt.

1. Vorsitzender, der Hauptinitiator: Josef Pons; 2. Vorsitzender: Josef Peters;
Schriftführer: Johann Rombach; Kassierer: Johann Keus; Offiziere wurden:
General Paulus Hütten; Hauptmann Josef Pons; Oberleutnant Josef Peters;
Leutnant und Kommandant Jakob Willms.

Die 1910 angeschaffte Fahne hatte die Wirren des Regimes und des Krieges
überstanden und wehte unserer Bruderschaft wieder voran.

Durch die Besatzungsmächte war es verboten mit scharfer Munition zu schießen.
So kam es zwangsläufig, dass mit Luftgewehren geschossen wurde. Auch hiermit
wurden schöne Erfolge erzielt. Geschossen wurde auf Rechen mit 13 und 9 mm
Holzplättchen. Rundum machte es Spaß.

In der Folgezeit wechselten die Vorsitzenden der Bruderschaft. Nach Josef Pons
kamen Josef Peters, Peter Tings, Hubert Comoth, Josef Schillings, Peter Tings,
Heinz Kessel, Renate Thomas, Ernst Schneider und Hans-Dirk Coppeneur. Als
Kommandanten befehligten Josef Pons, Paulus Hütten, Jakob Willms, Jakob
Tourney, Heinz Kessel, Helmut Junker, Andreas Meder und Helmut Matheis. Als
Schießmeister der Bruderschaft fungierten: Alois Krutt, Willi Gielkens, Ewald
Pons, Helmut Läufer, Udo Schillings, Heinz Kessel, Helmut Matheis, Cornel
Hunds, Hans-Dirk Coppeneur, Andreas Meder und zur Zeit Helmut Matheis. Als
Jungschützenmeister eingesetzt waren: Helmut Matheis, Hans-Dirk Coppenneur,
Günter Hübner, Stefan Hunds, Andreas Meder, Angelika Meder und Christoph
Rackow.

Die Schützenbruderschaft wuchs nach dem Wiederaufleben schnell und damit
auch die Arbeit und die Einsätze. Schießen und Feste wurden in der Folgezeit sehr
ernst genommen.

1963 beschloss der Vorstand die bestehenden Satzungen zu überarbeiten und neue
aufzustellen. Mit den Unterschriften von Präsident Hubert Comoth, Präses Pfarrer
Hubert Kurth, Schriftführer Johann Rombach, Kassenwart Johann Keus und
Kommandant Jakob Tourney wurden diese in Kraft gesetzt.

Unter Paragraph 8 dieser Satzung ist u.a. zu lesen, dass die Bruderschaft danach
strebt, eine eigene Schützenwiese mit Schießstand zu erlangen, wo der Schießsport
gepflegt werden kann. Um dieses Streben in die Wirklichkeit umsetzen zu können,
beschloss die Jahreshauptversammlung vom 14. Januar 1979, unter dem Vorsitz
von Heinz Kessel, den Antrag an das Amtsgericht Aachen auf Eintragung in das
Vereinsregister zu stellen. Dazu mussten die Satzungen von 1963 durch Neue
ersetzt werden.

In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde diese neue Satzung von
den Mitgliedern am 6. Mai 1979 genehmigt. Die Satzungen waren so ausgearbeitet,
dass auch die Förderungswürdigkeit der Bruderschaft herausgestellt, und diese
dann auch beim Steueramt beantragt wurde. Am 1. Juni 1979 wurde uns die
Gemeinnützigkeit bescheinigt und am 19. Juli 1979 die Bruderschaft in das
Vereinsregister eingetragen. Nach diesen Eintragungen, war das Freizeichen
zur Projektierung einer eigenen Schießstätte gegeben.

Am 20. Februar 1979 wurde eine Bauvoranfrage an den Rat und die
Gemeindeverwaltung Roetgen gestellt. Nach positiver Beurteilung wurde am
26. April 1979 der Bauantrag gestellt. Am 9. November 1979, erhielten wir von der
Kreispolizeibehörde die Baugenehmigung. Am 30. Oktober 1979, gingen
unsererseits Anträge auf Zuschüsse an den Kreis Aachen und an das Land NRW.
Nach deren Genehmigung und Zuteilung, wurde am 22. September 1980 mit dem
Bau einer Schützenhalle mit Jugend- und Aufenthaltsraum begonnen. In
Eigenleistung wurde das Bauwerk mit acht Schießbahnen erstellt und am
29. August 1981 eingeweiht. Zu dem Projekt gehört auch ein Außenschießstand zum
Ausschießen der Königs- und Prinzenwürden.

1993 war es wieder soweit die bestehende Satzung den allgemeinen Erfordernissen
der Vereinsaktivitäten anzupassen. Zudem beschloss man, aufgrund der
zugenommenen sportlichen Leistungen, sich neben dem Traditionsverband der
Deutschen Historischen Schützenbruderschaften, nun auch dem noch mehr
sportlich orientierten Deutschen Schützenbund anzuschließen.

In den Folgejahren konnten viele sportliche Erfolge im Rahmen der Bezirks-, bis
hin zu Bundes- und sogar Deutschen Meisterschaften gefeiert werden.

Im Jahre 2001 entschied sich der Vorstand der Bruderschaft, den Mitgliedern die
Möglichkeit des Schießens mit dem Kleinkaliber zu eröffnen. Da dies jedoch für
einen kleinen Verein alleine nicht möglich ist, wurden interessierte Vereine
angesprochen, insbesondere die Schützen aus Kornelimünster, welche schon im
Besitz einer brachliegenden Anlage waren. Abgeneigt waren die Schützenfreunde
nicht, aber es fehlte immer noch ein weiterer Mitstreiter. Dieser fand sich wider
Erwarten sehr schnell in der Bruderschaft aus Venwegen.

Am 17. Oktober 2002 wurde die Verbindung zwischen den Vereinen besiegelt und
damit die Interessengemeinschaft KK Schlausermühle gegründet. Seit Herbst 2002
sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gange und werden voraussichtlich
im Frühjahr 2004 abgeschlossen. Somit ist es der St. Hubertus Schützenbruderschaft
Rott 1891 e.V. dann nach fast 70 Jahren wieder möglich, den Schießsport im
ursprünglichen Rahmen durchzuführen.

Wir sind stolz auf die 50jährige Verbindung des Grenzlandschützenbundes
Aachen-Land-Süd und insbesondere darauf, deren Mitglied sein zu dürfen
und wünschen weiterhin Blühen und Gedeihen für

GLAUBE, SITTE UND HEIMAT

 

Kaiser/innen & Bezirkskönige/innen

2006Angelika MederBezirkskönigin
2003Helmut MatheisKaiser
2002Ludwig MeroKaiser
1997Heinz KesselKaiser
1992Ferdi FischerKaiser
1964Willi GielkensBezirkskönig

 

Könige und Königinnen der Bruderschaft

2002Ludwig Mero2001Heinz Grefen 2000Ludwig Mero
1999Helmut Matheis1998Hans-Dirk Coppeneur 1997Heinz Kessel
1996Ludwig Mero1995Renate Thomas 1994Gisela Gartzen
1993 1992Ferdi Fischer 1991Kitty Collette
1990Käthe Dietz1989Ernst Collette 1988Gisela Gartzen
1987Monika Kessel1986Renate Thomas 1985 Hartmut Juretzek
1984Helmut Junker1983Reinhilde Hunds 1982 Ferdi Fischer
1981Werner Dietz1980Helmut Matheis 1979Arthur Gartzen
1978K.H.Nothdurft1977Bernd Müller 1976Ferdi Fischer
1975Peter Tings1974Rudi Hütten 1973Peter Einerhand
1972Walter Mirbach1971Hubert Peters 1970Jacob Tourney
1969Josef Schillings1968Heinz Kessel 1967Heinz Kessel
1966Udo Schillings1965Christian Roth 1964Willi Gielkens
1963Peter Tings1962Helmut Läufer 1961Walter Mirbach
1960Paul Willms1959Paul Willms 1958Josef Kreitz
1957Kurt Cremer1956Erich Peters 1955Johann Keus
1954Josef Peters1953Josef Braun1952Josef Hütten
1951Josef Braun1950 1949Josef Peters
      
1929Peter Tings  1926Josef Peters